Lichtblick-in-Bielefeld
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Gedankenfragment (1)

 

 

 

Das passende Gebet

 

'Abdu'l-Bah'a der Sohn Baha'u lla´hs, des Begründers der Baha'i-Religon, war auf einer Reise von einer Familie zum Essen eingeladen worden. Die Frau des Hauses meinte es besonders gut und wollte ihre ganze Kochkunst unter Beweis stellen. Als sie die Speisen auftrug, entschuldigte sie sich dafür, dass das Essen angebrannt sei. Sie habe nämlich während des Kochens Gebete gelesen, in der Hoffnung, dass das Mahl dadurch besonders gut gelingen werde. 'Abdu'l-Bah'a antwortete mit einem freundlichen Lächeln: "Es ist gut, dass du betest. Nimm aber doch in der Küche nächstes Mal das Kochbuch"

Der Hakim weiß alles

Ein Mann lag schwer krank danieder, und es schien, als sei sein Tod nicht fern. Seine Frau holte in ihrer Angst einen Hakim, den Arzt des Dorfes. Der Hakim klopfte und horchte über eine halbe Stunde an dem Kranken herum, fühlte den Puls, legte seinen Kopf auf die Brust des Patienten, drehte ihn in die Bauch- und Seitenlage und wieder zurück, hob die Beine des Kranken an und dann den Oberkörper, öffnete dessen Augen, schaute in seinen Mund und sagte dann ganz überzeugt und sicher: Liebe Frau, ich muss Ihnen leider die traurige Mittelung machen, Ihr Mann ist seit zwei tagen tot." In diesem Augenblick hob der Schwerkranke erschreckt seinen Kopf und wimmerte ängstlich: "Nein, meine Liebste, ich lebe noch!" Energisch schlug da die Frau mit der Faust auf den Kopf des Kranken und rief zornig: "Sei du still! Der Hakim, der Arzt, ist Fachmann, und der muss es ja wissen."
(persische Geschichte)

Der Samurai

"Du stehst im Ruf, ein großer Zen-Meister zu sein ", begann der Samurai. "Deshalb möchte ich dich ich, dass du mir die Wahrheit über Himmel und Hölle sagst. Gibt es sie wirklich?"
Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, antwortete der Meister: "Wie ist es nur möglich, dass ein so missgestalteter und unbegabter Mann wie du ein Samurai werden kann? Erstaunlich!"
Das brachte den stolzen Samurai augenblicklich in eine solche Wut, dass er sein Schwert zog und brüllte: "Ich bringe dich um!"
Furchtlos sagte darauf der Meister: "Siehst du, das ist die Hölle."
Der Samurai hielt inne und wurde nachdenklich. Sein finsterer Gesichtsausdruck verschwand allmählich. Er steckte sein Schwert wieder in die Scheide, legte seine Handflächen zusammen und verbeugte sich vor dem Meister.
"Und das ist der Himmel", sagte der Meister eben so ruhig.

Der Weise, der Rückwärts ritt

Ein Weiser, der als sehr lebensfroh und abenteuerlustig galt, hatte eine merkwürdige Angewohnheit, die immer wieder Aufmerksamkeit seiner Umgebung weckte : Er pflegte seinen Maulesel rückwärts zu reiten.
Die Leute fragten ihn oft: "Warum reitest du deinen Maulesel rückwärts?" Und er antwortete jedes Mal: "Es spielt keine Rolle, wohin man geht. Die Richtung ist unwichtig, einzig das, was man auf seinem Weg tut, zählt."
Aber sie ließen nicht locker und wollten von ihm wissen: "Wie sollen wir leben?"
"Lasst euch Erfolg nicht zu Kopf steigen und verzweifelt auch nicht über Niederlagen. Glück oder Unglück haben keine Bedeutung. Die Wechselfälle des Lebens sind nur dazu da, um euren Charakter zu formen. Wenn ihr Missgeschick erleidet und in der richtigen Weise darauf reagiert, wird es euch langfristig ebensoviel Nutzen bringen, wie wenn ihr Glück erfahren hättet. Verbündet euch mit dem Schicksal - und jede Erfahrung, die euch das Leben zu bieten hat, wird euren Charakter stärken."
Dieser alte Weise war gleichgültig gegenüber materiellem Reichtum, Ruhm oder Misserfolg. ER ritt rückwärts und schenkte daher den Dingen, die ihm geschahen, wenig Beachtung, dafür um so mehr seinen eigenen Reaktionen.


Die schmutzigen Nester

Eine Taube wechselte ständig ihr Nest. Der scharfe Geruch, den die Nester im Laufe der Zeit entwickelten, war für sie unerträglich. Darüber beklagte sie sich bitter bei einer weisen, alten, erfahrenen Taube. Diese nickte mehrmals mit dem Kopf und sagte: "Durch ständigen Wechsel der Nester änderst du nichts. Der Geruch, der dich stört, kommt nicht von den Nestern, sondern von dir selbst."

Die Signale des Todesengels

Ein Mann hatte mit dem Todesengel Freundschaft geschlossen. Eines Tages sagte er zu dem Todesengel: "Du Erfolgreichster aller Zeiten: wohin du auch gehst, du kommst immer zum Ziel. Ich habe eine Bitte an dich: sage mir rechtzeitig Bescheid, bevor du mich abholst." Der Todesengel stimmte zu. Eines Tages kam er zu seinem Freund und sagte: "Morgen werde ich dich abholen." "Das kann doch nicht dein Ernst sein," sagte der Mann, "du hast mir doch versprochen, mir rechtzeitig Bescheid zu geben." Da antwortete der Todesengel: Ich habe dir sehr viele Zeichen gegeben, aber du hast nie meine Signale verstanden: Als dein Vater starb wusstest du es nicht zu deuten; als deine Mutter starb, hörtest du nicht auf diese Botschaft; als ich deinen Schwager, deinen Nachbarn und deinen Freund nacheinander abholte, hast du die Augen verschlossen. Komm morgen mit mir!" Als der Engel den Freund am nächsten Tag abholte und in den Himmel führte, zeigte er ihm Scharen von verstorbenen Menschen, die laut riefen: "warum hast du uns nicht rechtzeitig Bescheid gesagt? Wir hätten vorher doch noch so viel erledigen können!" "Du siehst nun", sagte der Todesengel, "wie die Menschen mit meinen Signalen umgehen!"

Persische Geschichte

Fünfzig Jahre Höflichkeit

Ein älteres Ehepaar feiert nach langen Ehejahren das Fest der Goldenen Hochzeit. Beim gemeinsamen Frühstück dachte die Frau: "Seit fünfzig Jahren habe ich immer auf meinen Mann Rücksicht genommen und ihm immer das knusprige Oberteil des Brötchens gegeben. Heute will ich mir endlich diese Delikatesse gönnen." Sie schmierte sich das Oberteil des Brötchens und gab den anderen Teil ihrem Mann. Entgegen ihrer Erwartung war dieser hocherfreut, küsste ihre Hand und sagte: "Mein Liebling, du bereitest mir die größte Freude des Tages. Über 50 Jahre habe ich das Brötchen-Unterteil nicht mehr gegessen, das ich vom Brötchen am allerliebsten mag. Ich dachte immer, du solltest es haben, weil es dir so gut schmeckt."
 

Jetzt

Meister : " Sage in einem Satz die fünf moralischen Prinzipien und die fünf Kardinalstugenden Buddhas. "
Schüler: "Heute ist ein schöner Tag."
(Nach Joel Hoffmann)

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Mittwoch19:00 - 20:30

"Der eine sei des anderen Medizin"

 
altes Afrikanisches Sprichwort

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