Das passende Gebet
'Abdu'l-Bah'a der Sohn Baha'u lla´hs, des Begründers der Baha'i-Religon, war auf einer Reise von einer Familie zum Essen eingeladen worden. Die Frau des Hauses meinte es besonders gut und wollte ihre ganze Kochkunst unter Beweis stellen. Als sie die Speisen auftrug, entschuldigte sie sich dafür, dass das Essen angebrannt sei. Sie habe nämlich während des Kochens Gebete gelesen, in der Hoffnung, dass das Mahl dadurch besonders gut gelingen werde. 'Abdu'l-Bah'a antwortete mit einem freundlichen Lächeln: "Es ist gut, dass du betest. Nimm aber doch in der Küche nächstes Mal das Kochbuch" Der Hakim weiß alles Ein Mann lag schwer krank danieder, und es schien, als
sei sein Tod nicht fern. Seine Frau holte in ihrer Angst einen Hakim, den Arzt des Dorfes. Der Hakim klopfte und horchte über eine halbe Stunde an dem Kranken herum, fühlte den Puls, legte seinen
Kopf auf die Brust des Patienten, drehte ihn in die Bauch- und Seitenlage und wieder zurück, hob die Beine des Kranken an und dann den Oberkörper, öffnete dessen Augen, schaute in seinen Mund und
sagte dann ganz überzeugt und sicher: Liebe Frau, ich muss Ihnen leider die traurige Mittelung machen, Ihr Mann ist seit zwei tagen tot." In diesem Augenblick hob der Schwerkranke erschreckt seinen
Kopf und wimmerte ängstlich: "Nein, meine Liebste, ich lebe noch!" Energisch schlug da die Frau mit der Faust auf den Kopf des Kranken und rief zornig: "Sei du still! Der Hakim, der Arzt, ist
Fachmann, und der muss es ja wissen." Der Samurai "Du stehst im Ruf, ein großer Zen-Meister zu sein ",
begann der Samurai. "Deshalb möchte ich dich ich, dass du mir die Wahrheit über Himmel und Hölle sagst. Gibt es sie wirklich?" Der Weise, der Rückwärts ritt Ein Weiser, der als sehr lebensfroh und
abenteuerlustig galt, hatte eine merkwürdige Angewohnheit, die immer wieder Aufmerksamkeit seiner Umgebung weckte : Er pflegte seinen Maulesel rückwärts zu reiten. Eine Taube wechselte ständig ihr Nest. Der scharfe Geruch, den die Nester im Laufe der Zeit entwickelten, war für sie unerträglich. Darüber beklagte sie sich bitter bei einer weisen, alten, erfahrenen Taube. Diese nickte mehrmals mit dem Kopf und sagte: "Durch ständigen Wechsel der Nester änderst du nichts. Der Geruch, der dich stört, kommt nicht von den Nestern, sondern von dir selbst." Die Signale des Todesengels Ein Mann hatte mit dem Todesengel Freundschaft geschlossen. Eines Tages sagte er zu dem Todesengel: "Du Erfolgreichster aller Zeiten: wohin du auch gehst, du kommst immer zum Ziel. Ich habe eine Bitte an dich: sage mir rechtzeitig Bescheid, bevor du mich abholst." Der Todesengel stimmte zu. Eines Tages kam er zu seinem Freund und sagte: "Morgen werde ich dich abholen." "Das kann doch nicht dein Ernst sein," sagte der Mann, "du hast mir doch versprochen, mir rechtzeitig Bescheid zu geben." Da antwortete der Todesengel: Ich habe dir sehr viele Zeichen gegeben, aber du hast nie meine Signale verstanden: Als dein Vater starb wusstest du es nicht zu deuten; als deine Mutter starb, hörtest du nicht auf diese Botschaft; als ich deinen Schwager, deinen Nachbarn und deinen Freund nacheinander abholte, hast du die Augen verschlossen. Komm morgen mit mir!" Als der Engel den Freund am nächsten Tag abholte und in den Himmel führte, zeigte er ihm Scharen von verstorbenen Menschen, die laut riefen: "warum hast du uns nicht rechtzeitig Bescheid gesagt? Wir hätten vorher doch noch so viel erledigen können!" "Du siehst nun", sagte der Todesengel, "wie die Menschen mit meinen Signalen umgehen!" Persische Geschichte Fünfzig Jahre Höflichkeit Ein älteres Ehepaar feiert nach langen Ehejahren das
Fest der Goldenen Hochzeit. Beim gemeinsamen Frühstück dachte die Frau: "Seit fünfzig Jahren habe ich immer auf meinen Mann Rücksicht genommen und ihm immer das knusprige Oberteil des Brötchens
gegeben. Heute will ich mir endlich diese Delikatesse gönnen." Sie schmierte sich das Oberteil des Brötchens und gab den anderen Teil ihrem Mann. Entgegen ihrer Erwartung war dieser hocherfreut,
küsste ihre Hand und sagte: "Mein Liebling, du bereitest mir die größte Freude des Tages. Über 50 Jahre habe ich das Brötchen-Unterteil nicht mehr gegessen, das ich vom Brötchen am allerliebsten mag.
Ich dachte immer, du solltest es haben, weil es dir so gut schmeckt." Jetzt Meister : " Sage in einem Satz die fünf moralischen Prinzipien und die
fünf Kardinalstugenden Buddhas. " |